Kennt ihr dieses Video? Tova Leigh schildert darin in ihrer überspitzten, unnachahmlichen Art die viel zu hohen Anforderungen an Mütter. Das Video ging viral und taucht überall auf Facebook auf. Gefunden habe ich es auch auf http://www.bunte.de
Sie beginnt damit, dass man als Eltern heute immer mehr vermittelt bekommt, dass es nicht mehr ausreicht, seine Kinder „NUR“ zu lieben, sie zu versorgen und zu pflegen. In Folge zählt sie alle möglichen und unmöglichen Dinge auf, die verlangt werden. Wir haben darüber ja vor einiger Zeit schon im Beitrag über den Film „Bad Moms“ hier auf meinem Blog diskutiert. Und wenn man die Resonanz auf den angeführten Link sieht, dann ist wieder zu erkennen, wie sehr es Mütter und wahrscheinlich auch Väter beschäftigt.
Es gibt vor allem zwei Punkte, die Tova Leigh anführt, die mich beschäftigen:
- Eine gefestigte, liebevolle Eltern-Kind-Beziehung ist und bleibt die Grundvoraussetzung für Entwicklung. Manchmal gelingt das leichter und in Krisensituationen etwas schwerer. Aber die positive, unterstützende Grundeinstellung zu seinem Kind sollte immer bestehen bleiben und für das Kind spürbar sein. So kann es sich gut entwickeln und auch ausprobieren. Denn es weiß, dass die Beziehung bestehen bleibt.
- Der zweite Punkt, ist die Aussage, dass Mütter von Geburt an wissen müssen, was zu tun ist. Dies finde ich eine der schwierigsten Herausforderungen, die die Gesellschaft stellt. In jedem anderen Beruf bekommt man eine Eingewöhnungsphase, man kann lernen und sich Zeit lassen. Nicht so, wenn man ein Kind bekommt. Natürlich ist es keine Frage, dass ein Kind von Anfang an umsorgt werden muss, da es zunächst völlig hilflos auf die Welt kommt. Jedoch sollte auch Eltern zugestanden werden, dass sie sich an ihre neue Rolle zunächst ein wenig herantasten müssen. Und das am besten noch ohne schiefe Blicke oder Besser-Wisser-Sprüche von anderen.
Versuch und Irrtum – auch in der Erziehung
Ich denke, dass es von großer Wichtigkeit wäre, den Druck aus der Erziehung wieder herauszunehmen. Sie ist ein Prozess, der manchmal besser und manchmal nicht so gut verläuft. Und nicht jeder Fehler, den man macht, hat gleich gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes. Wenn das Grundgerüst zwischen Eltern und Kind passt und in guten wie in schlechten Zeiten stabil bleibt – wenn vielleicht manchmal auch ein wenig eingebeult – dann kann das Kind wachsen und sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickeln.
Was meint ihr?