In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung habe ich mich mit einem Thema beschäftigt, das alle Familien kennen: Gewinnen und Verlieren beim Spielen.
Zum gesamten Beitrag kommt ihr hier.
Ich freue mich über Rückmeldungen und eigene Erfahrungen!
In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung habe ich mich mit einem Thema beschäftigt, das alle Familien kennen: Gewinnen und Verlieren beim Spielen.
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Ich liebe SuDoKu. Kennt ihr das? Diese Rätsel mit Zahlen, in denen man schauen muss, dass sowohl in der Vertikalen als auch in der Horizontalen eine Zahl sich nicht wiederholt. Sobald ich einmal den falschen Weg eingeschlagen habe, eine Zahl an eine Stelle gesetzt habe, an die sie nicht gehört, lässt sich das gesamte Rätsel nicht auflösen. Wie die meisten kenne ich bei diesem Spiel aber auch die Situation, dass ich einfach nicht weiterkomme. Ich starre darauf und überlege, spiele im Kopf mit den Zahlen, schiebe sie hin und her, denke, ich habe eine Lösung gefunden, nur um Festzustellen, dass ich auf diesem Weg nicht weiterkomme. Bevor ich dann das Rätselheft aus Verzweiflung zerreiße, lege es auf die Seite. Dann lenke ich mich mit einer anderen Tätigkeit ab, um später mit einem frischen Blick wieder auf die Herausforderung des Sudoku zu blicken. In den meisten Fällen ist es dann wirklich so, dass die Lösung sich als völlig logisch und einfach darstellt.
Warum erzähle ich euch das?
Wie viele Eltern stoßen mein Mann und ich in der Begleitung unserer Kinder immer wieder an unsere Grenzen. Wir werden mit Situationen konfrontiert, die uns an den Rand der Verzweiflung und an das Ende unserer Weisheit bringen. Auch wir scheinen dann mit der Zeit blind zu werden für neue Wege und neue Ideen. Vielmehr probieren wir immer dieselben Vorgehensweisen, die – logisch gedacht – gar nicht zu einem befriedigenden Ende führen können. So erleben wir in Folge eine zunehmende Eskalation der Situation und damit einhergehend eine Verengung unserer kognitiven Leistung.
Was hilft in solchen Situationen?
Eine Möglichkeit ist natürlich der Weg nach außen.
Eine zentrale Aufgabe in meinem Beruf besteht darin, Menschen genau in solchen Situationen eine neue Perspektive zu vermitteln. Durch fehlende persönliche Involvierung ist dies leichter möglich. Ein Blick von außen eröffnet oft ganz neue Erkenntnisse.
Eine andere Möglichkeit ist ein Vorgehen so wie beim Sudoku. Gut, wir können nicht unsere Kinder auf die Seite legen (auch wenn der Impuls manchmal da ist 😉). Aber wir können die Situation verlassen. Wir können und müssen unser Verhalten reflektieren. Denn es nützt nichts. Wir kommen sonst nicht weiter.
Es ist so wie dem Hirn wieder mehr Sauerstoff zukommen zu lassen. Dadurch weitet es sich und kann uns wieder neue Überlegungen zur Verfügung stellen, die hoffentlich helfen, eine Lösung für eine völlig verfahren scheinende Situation zu liefern.
PS: Besucht mich übrigens gerne neu auch auf Instagram (erziehungsgedanken). Freue mich auch dort über eure Kommentare!
In der vergangenen Ausgabe der Kirchenzeitung habe ich mich mit dem Thema „Umgang mit Konflikten“ auseinandergesetzt. Gerade in der aktuellen Zeit, in der Geschwister sehr viel Zeit miteinander verbringen, eine Situation, die beinahe alle Eltern kennen.
Zum gesamten Beitrag geht es hier.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen und Ideen zum Umgang mit uns teilen würdet!
Für die Homepage meines Arbeitgebers – dem Ehe- und Familienzentrum – habe ich einen Artikel zum obigen Thema verfasst.
Hier kommt ihr zum gesamten Artikel.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mit uns auch eure Erfahrungen in dieser sehr speziellen Zeit teilt!
Bleibt geduldig und gesund!
Ein weiteres spannendes Thema möchte ich euch vorstellen, das ich in einem Interview für die Homepage „Familienberatung Österreich“ diskutieren durfte.
Den ganzen Artikel findet ihr hier.
In meinem aktuellen Beitrag in der Kirchenzeitung beschäftige ich mich mit den Herausforderungen und Chancen eines Familienurlaubes.
Den gesamten Text könnt ihr hier nachlesen.
Neulich habe ich wieder ein Interview für den online-Auftritt von ‚Familienberatung Österreich‘, einer Initiative des Bundeskanzleramtes, Familien und Jugend, gegeben.
Den Text dazu könnt ihr hier nachlesen.
Vor Kurzem durfte ich in meiner Arbeit einen Vater begleiten, der das Gefühl hatte, den Kontakt zu seinem 6-jährigen Sohn verloren zu haben. Der Vater ist alleinerziehend und zusätzlich voll berufstätig. Bisher konnten die beiden die Situation gut managen und waren nach Aussage meines Klienten ein tolles Team.
Kontaktverlust
Für ihn unerklärlich hat sich jedoch vor ein paar Wochen ein Phänomen eingeschlichen, das der Vater mit folgender Frage beschrieben hat: „Wann bin ich eigentlich zum Gesetzeshüter geworden und bin nicht mehr Begleiter meines Kindes?“
Was meinte er damit? Er hat selber gemerkt, dass im Kontakt mit seinem Sohn, sei es beim Essen, bei Ausflügen, zum Schlafengehen – eigentlich egal, welche Situation – der Vater nur mehr darauf achtet, dass die gesetzten Regeln eingehalten werden. Dies hatte eine zunehmende Verschlechterung der Vater-Sohn-Beziehung zur Folge, die nur noch durch Konflikte gekennzeichnet war. Das „Teamgefühl“ von früher sei völlig verloren gegangen.
Im Gespräch beschrieb er noch eine weitere Beobachtung, die ihn bekümmerte: Er zeige seinem Sohn die Welt nicht mehr! Vor ein bis zwei Jahren habe er ihm Dinge noch erklärt, habe sich Zeit genommen. Jetzt, so bemerke er, erwarte er von seinem Sohn, dass er sich selber beschäftigt und selber – ohne ihn – auf Entdeckungsreise geht.
Kontrollmodus
Ich fand die Beschreibungen des Vaters sehr eindrücklich, und möchte sie daher auch mit euch teilen. Denn fallen wir als Eltern nicht oft in diesen Kontrollmodus? Das passiert oft unbemerkt und schleichend. Erst in der Beziehungsunterbrechung und in der Anhäufung der Konflikte wird es zunächst spürbar. Wir sind nur mehr drauf ausgerichtet, zu kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden, ob das Benehmen passt. Wir verfallen in ein Verhalten, bei dem wir dann wirklich jeden Regelverstoß wahrnehmen und ahnden. Wir haben dann meist das Gefühl, dass unser Kind völlig unfolgsam ist und hören auf, die positiven Eigenschaften unseres Kindes überhaupt wahrzunehmen.
Abbiegemodus
Doch wenn wir einen Moment innehalten, dann merken wir vielleicht, dass es in diesem Fall nicht eigentlich das Kind ist, dass ein schwieriges Verhalten zeigt. In den meisten Fällen ist es genauso Kind wie vorher. Eher sind es wir als Eltern, die eine falsche Abzweigung genommen haben. Unsere Wahrnehmung ist nur noch auf Fehler hin geschärft und nicht mehr auf die guten Dinge.
Natürlich besteht ein Teil unserer Aufgabe auch in diesem unangenehmen „Überwachen“ bzw. Achten, dass Regeln eingehalten werden. Doch ist es ungünstig, wenn dies die Beziehung zum Kind bestimmt. Manchmal kann man doch einfach auch „fünfe gerade sein lassen“, wie eine alte Volksweisheit besagt.
Wir haben hier auf dem Blog ja auch bereits verschiedene Aspekte zum Thema „Streit“ diskutiert wie zum Beispiel in „Was tun, wenn der Streit zu eskalieren droht?“ oder „Wenn nur eine Sache interessant ist…“. Letzthin habe ich während einer Autofahrt eine Diskussion darüber gehört, ob Eltern sich bei Geschwisterstreitigkeiten einmischen sollen oder nicht.
Alle Eltern kennen das: die Kinder spielen friedlich gemeinsam und innerhalb von Sekunden kippt die Stimmung und ein Streit entsteht. Sind wir als Eltern in der Nähe, entsteht oft ein innerer Impuls, zu den beiden Streithähnen hinzueilen und sich einzumischen.
Eingriff bei Schlagen, Beißen, Spucken
Bevor wir das tun, sollten wirr aber kurz innehalten und uns fragen, ob es wirklich günstig ist, in die Situation einzugreifen: Natürlich werden wir sofort reagieren, wenn es zu körperlichen Übergriffen kommt wie Schlagen, Beißen, Zwicken, Spucken oder ähnliches. Ist dies nicht der Fall, sollten wir uns überlegen, ob wir wirklich den Inhalt des Streites kennen. Oft ist es ja so, dass wir den Auslöser eigentlich gar nicht richtig mitbekommen haben und damit auch nicht wissen, wer eigentlich Recht und wer Unrecht hat. Werden dann die Kinder gefragt, erhält man ziemlich sicher zwei verschiedene Antworten 😉
Manchmal ist es auch so, dass wir automatisch davon ausgehen, dass das ältere Kind dem jüngeren etwas zuleide getan hat. Da setzt sich im ersten Impuls der Beschützerinstinkt durch.
Zurück zur Radiodiskussion
Ich denke, diese Frage kann somit mit „nein“ beantwortet werden. Eltern sollten sich nicht automatisch in Streitereien zwischen Kindern einmischen. Denn wie sollen Kinder lernen, Diskussionen und Streitigkeiten konstruktiv auszutragen, wenn sofort ein Erwachsener sich einmischt und den Schiedsrichter spielt.
Eigene Erfahrung 😉
Nun sind wir aber hier auf diesem Blog ja ehrlich miteinander und gestehen uns die auch immer wieder erlebte Differenz zwischen Theorie und Praxis ein. Denn es ist nicht immer einfach, den Streitereien zwischen den Kindern teilnahmslos zuzuhören, sei es auf Grund der Lautstärke, der Wortwahl oder weil wir einfach die Angst haben, dass es doch eskalieren könnte.
Natürlich „passiert“ es auch mir ab und zu, dass ich mich einmische, das aber auch gleich bereue. Die absolut beste Reaktion, die ich bei meinen Kindern dann beobachte, ist nämlich, dass sie mich anschauen, dann sich gegenseitig anschauen und in diesem Blick nonverbal beschließen, dass die Auseinandersetzung zwischen ihnen abrupt endet und ich nun ihr gemeinsamer Gegner bin. Der Streit ist aus dem Gedächtnis gelöscht. Sie nehmen sich solidarisch an der Hand und verlassen das „feindliche“ Umfeld 😉
In einer meiner letzten Teamsupervisionen hat einer meiner Kollegen ein tolles Bild geschildert, das er einem seiner Klienten mit nach Hause gegeben hat. Er hat dieses zwar ursprünglich auf die Paarbeziehung bezogen, aber während ich ihm so zugehört habe, dachte ich mir, dass das für uns als Eltern auch wunderbar passt.
Der Rettungseinsatz
Wird ein Rettungshubschrauber zu einem Einsatz ins Gebirge gerufen, gibt es immer einen sogenannten „Einweiser“. Dieser Rettungssanitäter ist dafür da, dem Piloten den Landeplatz anzuzeigen. Vor allem bei schlechter Sicht oder auch bei Sturm verlangt diese Aufgabe viel Mut und gute Nerven. Sieht der Pilot nämlich den Platz an sich nicht, ist dieser Mensch, ausgestattet mit Lampen und Reflektoren, sein einziger Orientierungspunkt, der sich keinesfalls bewegen darf. Es kann dabei sogar zu Situationen kommen, in denen es zu einer Berührung zwischen Hubschrauber und Mensch kommt. Die oberste Devise bleibt dennoch: Keine Bewegung! Halte die Umstände aus! Halte auch die Annäherung und die Berührung durch den Hubschrauber aus! Bleib stehen! Denn wenn du dich bewegst, hat das gravierende Folgen!
Eltern-Kind-Beziehung
Wenn wir dieses Bild bzw. diesen Rettungseinsatz auf unsere Begegnungen als Eltern mit Kindern herunterbrechen, dann wird deutlich, dass auch wir immer wieder dieser Rettungssanitäter sind. Manchmal schlägt auch uns ein etwas härterer Wind ins Gesicht, es gibt Auseinandersetzungen, Reibereien. Die Kinder suchen ihre eigenen Wege. Nicht immer funktioniert das reibungslos. Meist handelt es sich hier um herausfordernde Prozesse. Auf der einen Seite wählen Kinder uns Eltern als Orientierungspunkt. Von uns aus machen sie sich auf den Weg zu neuen Ufern. Gleichzeitig aber konfrontieren sie uns, fordern sie uns. Ihre Entwicklung ist dann davon abhängig, dass wir stabil stehen bleiben. Dass wir uns nicht bewegen, sondern eben in diesen unruhigen Zeiten für sie der stabile Ankerpunkt bleiben.
Ich habe mir dieses oben beschriebene Bild mitgenommen und führe mir es in unterschiedlichen Konfliktsituationen vor Augen. Dabei jedoch nicht nur, dass ich selber dieses Stabile für mein Gegenüber sein soll, sondern dass auch ich selber immer wieder ein solches brauche.