Lange habe ich überlegt, ob ich das folgende Erlebnis mit euch teilen soll, denn eigentlich habe ich zu diesem Thema schon geschrieben. Sogar meine Startseite weist durch das Zitat von Alice Miller auf dieses Phänomen hin. Da es mich aber doch wieder erschrocken hat, dachte ich mir, ich teile es trotzdem mit euch und hol mir von euch Ideen und Meinungen.
Weinen macht Bauchweh
Ich war an der Supermarktkasse. Im Einkaufswagen neben meinen Kindern auch noch der gesamte Einkauf. Hinter mir wartete eine junge Mutter mit Kinderwagen und ebenfalls einer Menge Lebensmittel. Dahinter stand wiederum eine Frau mit ihrem Sohn. Für uns alle eine bekannte Situation: Das Baby im Kinderwagen weinte.
Ich bewunderte innerlich die junge Mutter, die mit ruhiger Stimme zu dem Baby sprach, gleichzeitig ihren Einkauf auf das Förderband legte. Ich für meinen Teil versuchte mich ein wenig zu beeilen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie stressig die Situation mit einem weinenden Baby ist.
Die Mutter dahinter reagierte anders. Sie fragte die junge Mutter mit vorwurfsvoller Stimme, ob sie schon wisse, dass so viel Weinen bei einem Baby Bauchweh auslösen kann.
Einfach nur Kopfschütteln
Die junge Mutter sah die Frau nur verdutzt an, dann mich und wusste wohl nicht ganz, wie sie zu diesem Vorwurf kam. Ich selber bin nun eher der Typ Mensch, der bei so einer Sache nicht wirklich still sein kann und fragte die „Super-Mama“, was denn die Frau mit dem Baby machen soll. Natürlich holte auch ich mir einen vorwurfsvollen Blick in Richtung meiner zwei Kinder und die Frage, ob ich schon wisse, wie schädlich Bauchweh für Kinder ist.
Da ich meine Sachen in der Zwischenzeit bezahlt hatte, und mir nur daran gelegen war, dass die junge Mutter mit ihrem Baby aus dem Geschäft kommt, versuchte ich ihr noch ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, zuckte mit den Schultern und ging meines Weges…. Gut, nicht ohne der anderen Mutter noch einmal kopfschüttelnd in die Augen zu schauen.
Nun würde mich eure Meinung interessieren: Wie hättet ihr reagiert? Sollte man sich da als Unbeteiligte einfach raushalten? Oder auch noch die andere Perspektive: Hatte jene Frau etwa Recht, indem sie die junge Mutter hinsichtlich ihres Verhaltens belehrt?