Gebt der Jugend eine Stimme

In der Märzausgabe der Zeitschrift „Aktion“ der Arbeiterkammer Vorarlberg habe ich eine Gastkommentar zu obigem Thema veröffentlicht, den ich euch hier gerne zur Verfügung stelle:

Das erklärte Haupt-Erziehungsziel für uns Eltern ist es, unseren Nachwuchs in die Mündig- und Selbständigkeit zu begleiten. Sie sollen allmählich lernen, sich von der elterlichen Umsorgung zu befreien ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.
In dieser Hinsicht ist die Coronapandemie ein Rückschritt, denn den Jugendlichen wurde dabei diese avisierte Mündigkeit entzogen. Von außen bekamen sie immer neue Vorgaben aufgedrückt, ihre Leben wurden einer Vollbremsung unterzogen, ohne Mitspracherecht und Stimme. Ein Dialog fand nicht statt – weder davor, noch währenddessen.
Im Nachhinein heißt es von Erwachsenenseite nun häufig „Wir hätten sollen…“. Ja! Wir hätten das Gespräch mit den jungen Menschen suchen sollen – mit ihnen in Kontakt gehen, ihre Ängste und Nöte sehen. Denn es waren nicht primär die Maßnahmen, die vielen Jugendlichen Schwierigkeiten bereitet haben. Es war die daraus entstehende Sprachlosigkeit, das Nicht-in-Kontakt-Gehen und damit Unsichtbar werden, das sie verwirrt und manche auch in eine Krise gestürzt hat.
Jetzt – mit Ausblick auf Lockerung, auf ein wieder neues Leben – sollten wir uns damit beschäftigen, welche Lehren wir aus der Vergangenheit ziehen. Nicht zurück zum Alten, sondern Neues daraus entstehen lassen. Möchten wir, dass die heutige Jugend sich zu mündigen Erwachsenen entwickelt, dann müssen wir sie hören und ernst nehmen. Dies wiederum sind in Folge wichtige Faktoren für psychische Gesundheit!

Autor: Veronika von erziehungsgedanken.com

Mutter und Psychologin, die Theorie und Praxis miteinander verbindet. Was dabei entsteht? Entdeckt es selbst, bei erziehungsgedanken.com

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