Mein Ein und Alles – Das Kuscheltier

Für einen Artikel habe ich mich vor Kurzem mit dem Thema „Sicherheit/ Sicherer Ort für Kinder“ beschäftigt. (Den Artikel stelle ich euch nach der Veröffentlichung selbstverständlich gerne zur Verfügung). Und wie es nun einmal so ist, kann man in einem Artikel nicht immer alle Gedanken niederschreiben, die zu einem Thema passen würden.
Daher beschreibe ich euch einen weiteren Aspekt auf diesem Weg.

Ein Kuscheltier
Es gibt für Kinder auf der einen Seite sichere Orte. Orte, an denen sie sich wohl und beschützt fühlen, an denen sie Trost und Geborgenheit finden.
Es gibt jedoch für Kinder auch noch etwas anderes, das ihnen diesen Schutz vermittelt: Kuscheltiere!

Eigene Erinnerung
Also ich kenne das aus meiner eigenen Kindheit: Ich habe von meinen Eltern im Alter von 7/8 Jahren ein kleines Kuschelpferd geschenkt bekommen, das mich von da an auf allen Wegen begleitet hat. Ich kann mich erinnern, dass ich es als Volksschulkind einmal mit in die Schule genommen und dort dann vergessen habe. Das war für mich eine unglaubliche Tragödie. Und ich konnte in der Nacht kaum Schlaf finden.

Auswahl treffen
Unsere Kinder haben auch ihre Lieblingskuscheltiere. Sie sind immer mit dabei und werden gekuschelt und gepflegt. Auf nichts anderes wird so viel Acht gegeben wie auf diese.
Spannend finde ich noch immer, wie diese beiden zu den Lieblingskuscheltieren gewählt wurden. Denn wie wahrscheinlich alle Eltern haben mein Mann und ich vor der Geburt unserer Kinder für sie ein Stofftier gekauft. Wir sind sogar in ein spezielles Geschäft gefahren und haben lange überlegt, welches wohl das passende wäre. Und siehe da: Die von uns getroffene Auswahl ist völlig uninteressant! Ein Lieblingskuscheltier, das auch noch ein Schutztier ist, muss vom Kind selbst ausgewählt werden. Dabei sind die Auswahlkriterien für uns Erwachsene meist völlig unklar.

Flexibilität gefragt
Für unseren Sohn war sein erstes Kuscheltier eine Fledermaus, die bei einem Kleidungsstück als Gratisgeschenk dabei war. Sie war unverzichtbar und ich kann gar nicht sagen, wie viele Stunden am Abend wir manchmal damit verbracht haben, diese Fledermaus zu suchen. Da sie ihn ja überall hinbegleitet hat, war sie oft unauffindbar. Mit der Zeit musste ich zunehmend Löcher stopfen. Sorgenvoll haben wir uns als Eltern überlegt, wie wir unserem Sohn beibringen können, dass diese Fledermaus irgendwann wahrscheinlich nicht mehr zum Reparieren geht. Doch die Sorge war zum Glück unbegründet. Er hat es selber bemerkt. Sie bekam dann von ihm einen geschützten Bereich gebaut, wo sie zwar immer noch in seiner Nähe ist, aber nicht mehr so heftig geknuddelt wird. Begeistert waren wir auch, dass es dann doch Ersatz für dieses Tier gab: Ein kuscheliger Wolf hat den Platz eingenommen und blickt uns nun am Abend mit seinen großen, wachsamen Knopfaugen an, wenn wir unseren Sohn ein letztes Mal zudecken. Er ist es auch, der in den Arm genommen wird, wenn es Unstimmigkeiten gibt oder unser Sohn sich wehgetan hat.

Unterschiede
Anders war es bei unserer Tochter: Bei ihr war es über lange Zeit nicht klar, welches das Lieblingstier wird. Diese haben immer wieder gewechselt. Waren zum gewählten Zeitpunkt zwar überall dabei, doch die Zuneigung hielt nicht lange, bis sie kam: Lilly – ein kuscheliges Pferd, das nun seit geraumer Zeit das Ein und Alles unserer Tochter ist. Sie wird gepflegt, angezogen und zugedeckt. Sie sitzt natürlich auch am Esstisch bei uns und bekommt ihre eigene Portion.

Bestehende Bedeutung
Wir sehen also: Die Wichtigkeit von Kuscheltieren darf nicht unterschätzt werden. Sie sind für Kinder wie ein bester Freund/eine beste Freundin, die immer da sind, wenn sie gebraucht werden.
Und was wird aus den Kuscheltieren, wenn wir älter werden? Ich kann nur von mir sprechen: Mein Kuschelpferd steht noch immer auf meinem Nachtkästchen, wird hin und wieder von meinen Kindern – auf Grund seines Alters mit aller Vorsicht – in ihr Spiel integriert und taucht ab und zu auch in meinem Koffer auf, wenn wir auf Reisen sind 😊