Heute möchte ich mich einer Frage widmen, die zwar nicht direkt mit Erziehung zu tun hat, aber dennoch passt. So ein kurzer Gedankenschwenker ist sicher erlaubt, oder?!
Wer ist euer Smartphone-Hintergrund?
Folgt ihr mir zu einem kurzen Fragespiel?
Also: Wenn ihr auf eure Smartphones schaut, wen seht ihr auf eurem Bildschirm? Ich traue ich zu wetten, dass die Antwort der meisten von euch „meine Kinder“ lauten wird. Noch eine andere Frage: Bevor ihr Kinder bekommen habt, wer erschien da auf eurem Bildschirm? Die Antwort hier lautet im Großteil der Fälle: „Von meinem Mann/Freund oder von meiner Frau/Freundin.“
Somit wäre meine letzte Frage: Wohin ist denn euer Partner/eure Partnerin verschwunden? Nicht bei euch allen sind die Partner real aus dem Leben verschwunden, doch sie geraten in den Hintergrund. Und das oft im wahrsten Sinne des Wortes.
Veränderungen
Kinder verändern das Leben eines Paares in vielerlei Hinsicht. Es kommt ein neues Mitglied in die Familie, das Aufmerksamkeit braucht. Es gibt mehr organisatorische Dinge, die besprochen werden müssen. Manche von euch haben vielleicht ein Haus gebaut oder eine Wohnung gekauft, sodass finanzielle Dinge geklärt und organisiert werden müssen. Oft gerät in dieser Phase des Lebens die Pflege der eigenen Partnerschaft in den Hintergrund. Es heißt „haushalten“ mit der eigenen Energie, die irgendwann auch ein Ende hat. Die Paare verlieren sich als Mann und Frau aus den Augen und sind primär Mutter und Vater. Die Zeit zu zweit wird weniger, die Müdigkeit am Ende des Tages größer. Auch die Gesprächsthemen drehen sich mehr um das Kind und alles, was dazu gehört. So verschwindet der Partner zunehmend von den Bildern.
Achtsamkeit
Wie in so vielen Bereichen des Lebens und speziell der Familie ist hier „Achtsamkeit“ das Zauberwort. Paarleben ist für sich eine Herausforderung und keine Selbstverständlichkeit. Es braucht Sorge und Aufmerksamkeit. So wird es eine noch größere Herausforderung, trotz Kind noch Paar zu bleiben und das Paar auch zu leben. Oder sagen wir besser „mit“ Kindern Paar zu sein, denn es soll nicht in Konkurrenz gestellt werden. Vielmehr geht es um ein Bewusstmachen in der Zeit, in der man zu zweit ist: beispielsweise abends nicht mehr über die Kinder zu sprechen, sondern über die eigenen Bedürfnisse, die eigenen Gefühle – oder auch einfach nur gemeinsam auf der Couch sitzen und ein Glas Wein genießen.