In der Eltern-Kind-Beziehung kommt es selbstverständlich auch immer wieder zu Auseinandersetzungen. Eltern haben ihre Vorstellungen, die nicht immer mit jenen ihrer Kinder übereinstimmen. So entstehen Konflikte darüber, wie nun mit diesen Regeln umgegangen wird.
Ich möchte mich heute nicht dem Inhalt von Regeln oder Konflikten widmen, sondern mehr der Frage, wie Eltern versuchen ihre Regeln, ihre Werte und Einstellungen durchzusetzen. Wie werden solche Konflikte ausgetragen?
Konfliktgestaltung
Dabei spielen nicht nur Sprache und Umgangston eine große Rolle. Für Kinder gibt es einen ganz zentralen Punkt: Völlig egal, ob sie ihren Willen durchsetzen oder nicht – das Wichtigste für sie ist, dass es zu keinem Beziehungsabbruch kommt. Sie müssen jederzeit spüren, dass ihre Eltern sie trotzdem lieben, dass die Beziehung den Konflikt auf jeden Fall aushält.
Frage nach Beziehungsstatus
Eine Freundin hat mir vor einiger Zeit eine Beobachtung in diesem Zusammenhang erzählt: Wenn sie mit ihren Kindern schimpft, wenn es in einem Konflikt manchmal etwas lauter wird, kommt am Ende stets die gleiche Frage der Kinder: „Bist du noch meine Freundin?“
Es ist der Weg der Kinder, sicher zu stellen, dass die Beziehung stabil ist, dass ihre Mutter noch da ist, auch wenn sie davor unzufrieden mit ihnen war.
Pro Konfliktaustragung
Konflikte, Auseinandersetzungen sind in allen Beziehungen zu finden – zwischen Menschen, so auch zwischen Tieren, zwischen Erwachsenen, als auch Kindern. Wir alle sind unterschiedliche Persönlichkeiten, die unterschiedliche Meinungen und Ansichten haben. Diese müssen für ein Zusammenleben in einen Kompromiss gebracht werden. Dafür wiederum müssen sie angesprochen und besprochen und dürfen auf keinen Fall ignoriert werden.
In einem Konflikt zu zeigen, dass es die Sache ist, die zu Unstimmigkeiten führt und nicht die Person des Kindes muss dabei aber immer im Hinterkopf behalten und nach außen hin gelebt werden.
Denn schließlich wollen wir als Eltern ja auch die „Freunde“ unserer Kinder sein! 😊