Die Sommerzeit neigt sich langsam ihrem Ende zu. Eine Zeit, die verbunden ist mit Freiheit, Unabhängigkeit, Lebensfreude, frischer Luft und mit viel Kinderlachen im Garten und in den Freibädern.
Die Purzelbaumfolge
Wenn Menschen älter, erwachsen werden, geht dies mit vielen Veränderungen einher. Eine häufig spürbare ist dabei, dass sie beginnen, sich mehr zu kontrollieren, die Dinge, die sie tun, zuerst zu überdenken. Kinder machen das nicht. Sie tun, worauf sie Lust haben. Denken dabei nicht darüber nach, ob das andere sonderbar finden könnten.
Sie gehen in den Rasen vor dem Haus und machen eine Aneinanderreihung von Purzelbäumen. Einfach, weil es ihnen Spaß macht. Oder sie rollen sich juchzend einen Hügel hinunter. Sie lachen lauthals und von ganzem Herzen los, wenn sie etwas Lustiges erleben. In einem Stall werfen sie sich ins Heu, kullern miteinander herum, auch wenn sie nachher überall schmutzig sind. Sie singen im Sommer Weihnachtslieder, weil ihnen die Melodie nicht mehr aus dem Kopf geht. Sie haben einfach Freude an all diesen Dingen!
Der innere Bremsklotz
Während ich die Beispiele aufzähle, die ich auch real beobachtet habe, frage ich mich, wann ich zum letzten Mal, ohne nachzudenken, einfach einem solchen Bedürfnis nachgegeben habe. Am Morgen barfuß durch das noch feuchte Gras zu hüpfen? Beim Kasperletheater mitzurufen, wenn der Räuber wieder auftaucht? Einfach juchzend ins Planschbecken zu hüpfen oder bei der Rutsche ungehemmt, Freude und Angst hinauszuschreien. Ein Lied lautstark mitzusingen, obwohl das in den Ohren anderer vielleicht völlig schief klingt.
Türöffner
Mit ihrem Verhalten zeigen uns Kinder eine Welt, die sich für uns Erwachsene manchmal geschlossen zu haben scheint, die wir aber gerne hin und wieder öffnen würden. So wie wir als Eltern unseren Kindern immer wieder die Hand reichen, ihnen helfen, neue Dinge zu erleben, sollten wir sie vielleicht in dieser Hinsicht als Helfer und als Vorbild nehmen. Denn diese unzensierte Lebensfreude, die sie ausstrahlen, ist das Salz ihres Tages!