5 „Gartentipps“ für stark verwurzelte Kinder

Im Frühjahr widmen sich die Menschen ihren Gärten und Balkonen. Wir säen, setzen Blumen und Sträucher. Damit alles wächst und blüht, gießen, düngen, hegen und pflegen wir, schützen vor Sonne oder Regen. Wir achten darauf, dass wir die Pflanzen am richtigen Ort und bedürfnisangepasst eingraben, sodass sie starke Wurzeln entwickeln können. Und wenn sie dann verwurzelt sind, gießen und düngen wir nicht mehr so häufig. Wir vertrauen darauf, dass sie sich das, was sie brauchen, selber aus der Natur holen oder dass sie uns zum Beispiel durch hängende Blätter signalisieren, dass sie mehr Zuwendung benötigen.
Auch Kinder brauchen von Geburt an – eigentlich bereits in der Schwangerschaft – entsprechende Pflege und Fürsorge. Dabei stellen wir Eltern uns die zentrale Frage: Was braucht mein Kind, um sich wie eine Pflanze fest zu verankern und so gut verwurzelt sein Leben zu meistern?

Ich habe die 5 für mich wichtigsten „Gartentipps für stark verwurzelte Kinder“ zusammengefasst, die in den ersten Lebensjahren von unschätzbarer Bedeutung sind:

1. Sei da
Eine sichere, das heißt verlässliche und vertrauensvolle Beziehung zu seinen Bezugspersonen ist für ein Kind in den ersten Lebensjahren unerlässlich. Sie stellt sozusagen den Nährboden dar, in den die Wurzeln wachsen können. Diese Beziehung kennzeichnet sich durch Feinfühligkeit, prompte Wahrnehmung der Signale des Kindes und vor allem auch Reaktion auf diese Signale. Die Kinder können sich auf ihre Eltern verlassen und können ihre Reaktionen auch abschätzen.

2. Bleibe da
Das Kind braucht die Versicherung, dass die Beziehung zur Bezugsperson beständig ist. Unabhängig davon, ob es einmal Meinungsunterschiede gibt, oder auch ob sich das Kind von den Eltern entfernt und auf Entdeckung geht. Immer bleiben die Bezugspersonen für das Kind erreichbar.

3. Reagiere
Lange wurde die Theorie vertreten, dass die Bedürfnisse eines Kindes nicht sofort befriedigt werden sollten, da sie sonst zu verwöhnt werden. Heute weiß man zum Glück jedoch, dass es bei kleineren Kindern besonders wichtig ist, dass ihre Signale wahrgenommen und darauf reagiert wird. So können sie Vertrauen entwickeln und erleben, dass ihnen geholfen wird. Kleine Kinder können nicht verwöhnt werden, weder mit Zuneigung, noch bei der Bedürfnisbefriedigung!

4. Respektiere
Kinder sollten von Anfang an Respekt durch Erwachsene erleben. Das heißt nicht, dass sie ihnen gleichgestellt sind, sondern dass sie in ihrer eigenen Persönlichkeit und vor allem in ihren eigenen Rechten wahrgenommen werden. Dabei gilt es für Eltern nicht nur, selber die Rechte ihrer Kinder zu wahren, sondern diese auch nach außen zu vertreten – sie damit auch zu beschützen. Am Anfang des Lebens sind die Eltern die Anwälte ihrer Kinder!

5. Leite
Eine große Herausforderung im Elternsein ist es, ein Vorbild zu sein. Kinder lernen am Modell. Sie ahmen nach, was sie sehen – und das sind zunächst die nahen Bezugspersonen. Dies ist aber auch eine große Chance, den Kindern Werte zu vermitteln, Dinge im Leben zu zeigen, die wichtig sind, für einen selber und im Umgang mit anderen. Und ihnen somit eine Orientierung in dieser großen Welt zu geben.

Wenn Kinder in ihren ersten Lebensjahren diese fünf Arten der Zuwendung erleben, dann können sie Wurzeln bilden. Wurzeln, die sie nicht immer am selben Ort festhalten sollen, sondern so viel Stabilität geben, dass sie sich vertrauensvoll und gut gerüstet auf ihren weiteren Lebensweg begeben können.

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