Neulich im Fernsehen… was meint ihr?
#spardirdendruck
Neulich im Fernsehen… was meint ihr?
Neulich im Fernsehen… was meint ihr?
Kennt ihr das auch? Euer Kind wünscht sich seit Wochen jeden Abend die gleiche Gute-Nacht-Geschichte…
Eine kleine Unaufmerksamkeit
Bei unserer zweijährigen Tochter ist es aktuell „Das große Gähnen“, das wir abends vor dem Schlafengehen noch lesen. Dabei wird immer eine Uhrzeit erwähnt und, welches Tier sich gerade für das Bett fertigmacht und gähnt. Sie amüsiert sich dabei köstlich und kann es anscheinend gar nicht oft genug hören. Ich selber habe das Gefühl, ich kann das Buch schon auswendig.
Doch letzthin wurde ich eines Besseren belehrt.
Wieder einmal liegen meine Tochter und ich gemeinsam in ihrem Bettchen und widmen uns diesem Buch. Ich hatte den Eindruck, dass sie schon fast weggeschlafen ist, denn wo sie normalerweise lautstark mit den Tieren mitgähnt, war es dieses Mal eher ruhig. Und dann kam ich zur Seite mit den Schweinen. Da stand „Es ist gerade acht Uhr drei…“. Ich schon etwas müde und unkonzentriert las „Es ist gerade acht Uhr zwei…“. Ich habe den Fehler zwar bemerkt, hielt es aber nicht für so wesentlich und hab einfach weitergelesen. Da wurde ich von der Seite gestört und meine Tochter hat mich darauf hingewiesen „Mama! Acht Uhr DREI“!
Ich war sprachlos und fasziniert, wie ein so kleines Geschöpf so aufmerksam sein kann und sich eine scheinbare Kleinigkeit merkt.
Der Geist eines Kindes schläft nie!
Dieser kurze Ausschnitt aus dem Leben mit einem Kind hat mir wieder einmal zwei Dinge verdeutlicht: Kinder lernen durch Wiederholung und es macht durchaus noch mit größeren Kindern Sinn, Geschichten oder Lieder immer wieder zu lesen und zu singen. So können sie sie sich besser merken und nehmen teilweise sogar Dinge wahr, die uns Erwachsenen verborgen bleiben.
Und gleichzeitig führte es mir wieder vor Augen, dass wir unsere Kinder nicht unterschätzen dürfen. Sie registrieren viel mehr Dinge, als wir Erwachsene vermuten – sogar, wenn wir den Eindruck haben, dass sie doch eigentlich schon schlafen 😉
Habt ihr auch solch Erfahrungen zu bieten? Ich freue mich auf eure Geschichten!
Heute möchte ich mit euch wieder einmal eine Selbstbeobachtung teilen…
Im Laufe eines ganzen Tages, den man mit seinen Kindern verbringt, hört man immer wieder den Satz „Mama! Kannst du mir das machen?“, „Mama! Kannst du mir das geben?“, „Mama! Kannst du mir das reparieren?“ Sätze wie diese häufen sich und meistens lautet die Antwort: „Ja! ich komm gleich!“, „Ja! Ich mach das noch schnell fertig, dann helfe ich dir gleich!“.
Ich mach dann noch eine Arbeit fertig, aus der sich dann meistens noch eine zweite ergibt. Natürlich passiert es dann auch manchmal, dass ich mein Versprechen vergesse.
Der Schmetterling
Unser Sohn hat aus dem Kindergarten einen Bügelperlen-Schmetterling mitgebracht und mir voller Stolz gezeigt. Gemeinsam haben wir uns dann überlegt, wo wir ihn aufhängen könnten. Da aber zunächst das Mittagessen auf dem Programm stand, versprach ich, ihn gleich danach aufzuhängen. Naja, ihr kennt das ja… Zunächst Essen, dann der Abwasch, dann der Versuch, ob das Jüngste nicht doch noch einen Mittagsschlaf machen möchte usw… Die Aufgaben gingen ineinander über und der Schmetterling wurde vergessen. Und irgendwann am Nachmittag, als ich es mir gerade mit einer Tasse Kaffee in der Sonne gemütlich gemacht habe – da die Kinder ruhig spielten – kam von meinem Sohn plötzlich der Hinweis: „Mama! Du hast den Schmetterling vergessen!“ Und da nützte es nichts, dass ich gerade einmal einen Augenblick gesessen bin. Das Versprechen musste ich einhalten! Und ich habe mich bei meinem Sohn auch entschuldigt, denn es ist natürlich nicht in Ordnung, wenn ich Dinge verspreche und sie dann nicht einhalte.
Keine leeren Versprechungen!
Im Laufe eines Tages sagen wir häufig „gleich“ zu unseren Kindern. Denn wir können auch nicht immer sofort alles liegen lassen, nur weil sie ein Anliegen haben. Doch wenn wir sie auf später vertröstet haben, dann muss das „Später“ auch tatsächlich stattfinden. Am besten ist natürlich noch eine genauere Information für das Kind wie „Wenn ich fertig gekocht habe“ oder „Wenn ich den Topf abgewaschen habe“. Sie sollen das Gefühl haben, in ihren Anliegen ernst genommen zu werden, aber gleichzeitig auch einen Moment warten zu lernen. Gemacht werden muss es dann von den Erwachsenen auf jeden Fall. Schließlich ärgere ich mich selber ja auch darüber, wenn ich jemand anderen mehrfach um etwas bitte und es wird, obwohl versprochen, einfach nicht erledigt!
Die Basis guter Erziehung? Beziehung!
Zwischendurch habe ich mir schon überlegt, eine Rubrik zu machen „Was wir als Eltern von unseren Kindern lernen können“. Denn sowohl die Erzählungen, die Beobachtungen, als auch meine eigenen Kinder versetzen mich immer wieder in Erstaunen.
Ich möchte heute daher mit zwei Geschichten einer Bekannten starten, die mich sehr berührt haben.
Erste Geschichte – Die Maus vor der Garage
Meine Bekannte kam mit ihren Kindern vom Kindergarten nach Hause und fuhr das Auto in die Garage. Als sie am Tor vorbeigingen, blieb ihr vierjähriger Sohn stehen und zeigte auf eine tote Maus. Und er fragte „Mama, was macht die da?“. Und wie alle Mütter schwankte sie einen Moment zwischen der Antwort „Sie schläft nur“ und der Wahrheit „Sie ist tot“. Ihr Sohn ließ ihr aber keine Möglichkeit für den Schwindel und ergänzte gleich: „Ist sie tot?“ Meine Bekannte bejahte und meinte, dass der Vater sie nachher auf den Kompost geben wird.
Diese Antwort war aber gar nicht das, was ihr Sohn hören wollte. Neben Fragen zum Tod meinte er mit strenger Miene, dass man sie ordentlich in die Erde vergraben und ihr ein richtiges Grab mit Blumen machen muss, damit sie von ihren Freunden besucht werden kann.
Und als am Abend der Vater – vorgewarnt und informiert von der Mutter – nach Haus kam, war auch gleich die erste Frage seines Sohnes, wo er die Maus begraben hat und ob er auch schöne Blumen ausgesucht hat.
Zweite Geschichte – Die Fliege unterm Tisch
Vor Kurzem erzählte mir dieselbe Bekannte eine ähnliche Geschichte.
Unter dem Esstisch entdeckte ebendieser Junge eine tote Fliege. Er ging zu seinem Vater und zeigte sie ihm. Dieser war im ersten Moment nicht sehr beeindruckt und sagte, dass sie nachher beim Staubsaugen eh eingesaugt wird. Den entsetzten Blick, den er für diese Antwort von seinem Sohn bekommen hat, wird er so schnell wohl nicht vergessen. „Nein! Nicht einfach einsaugen! Die muss nach draußen in die Erde!“ war der entsprechende Vorwurf.
Ein Lernfeld für Erwachsene
Die unbedachten Reaktionen der Erwachsenen in den beiden beschriebenen Geschichten, wurden schnell von der Sensibilität ihres Sohnes bestraft. Und meine Bekannte meinte auch, dass sie das sehr nachdenklich gestimmt hat und sie gemeinsam mit ihrem Mann besprochen hat, hier zukünftig vorsichtiger zu sein.
Der Begriff „Erziehung“ impliziert für uns Erwachsene zwar stets, dass wir den Kindern etwas beibringen sollen, dass wir ihre Vorbilder sind. Doch verdeckt er unter diesem Gesichtspunkt nicht eigentlich, dass auch Kinder Vorbilder für Erwachsene sein können, wenn sie richtig wahrgenommen werden?!
Heute einmal ein Erziehungsgedanke aus dem Energiebereich 😉
Was meint ihr?
In den letzten Tagen durfte ich wieder mit einem Phänomen näher Bekanntschaft machen, das ich gerne die „Kinder-Magneten“ nenne und mir die Frage stelle: Ist unser Haus/unsere Wohnung geschrumpft?
Doch zu wenig Platz?
Kennt ihr das auch, wenn ihr am Morgen noch die Zeitung fertiglesen und den Kaffee austrinken möchtet, und der Stuhl, auf dem ihr sitzt, scheint plötzlich der einzige im Raum zu sein, sodass auch die Kinder unbedingt draufsitzen wollen? Oder wenn ihr in der Küche steht, das Mittagessen kocht und der Bereich um den Herd, der ansonsten völlig uninteressant ist, auf einmal der zentrale Spielplatz wird? Auch sehr spannend finde ich immer wieder folgende Situation: Ihr überwindet euch endlich und putzt das Bad. Und so vertieft die Kinder vorher in ihr Spiel waren, stehen sie plötzlich in der Tür und kein anderer Raum scheint mehr zu existieren. Die Steigerung ist noch, wenn ihr den Boden nass aufwischt und die Kinder in der ganzen Wohnung keinen anderen Fleck finden, auf dem noch gelaufen werden kann.
Wenn das Telefon klingelt…
Der größte Kinder-Magnet aber ist und bleibt das Telefon! Folgende Situation: Ihr spielt schon seit dem Morgen mit euren Kindern die unterschiedlichsten Dinge und dann klingelt das Telefon. Ob privat oder ein kurzes geschäftliches Gespräch, ihr wollt einfach rangehen. Natürlich gebt ihr den Kindern davor einen kurzen Wink, dass ihr ins Zimmer nebenan geht, damit ihr einen Moment in Ruhe telefonieren könnt, und dass sie einfach weiterspielen sollen. Naja, ihr wisst was kommt: Kaum habt ihr euch von den Kindern abgewandt, kleben sie an eurem Bein. Sie folgen euch in das andere Zimmer, aber nicht nur das, sie wollen sich plötzlich unbedingt mit euch unterhalten oder sie wollen plötzlich gleichzeitig das eine Spielzeug haben, das eigentlich schon seit Tagen am gleichen Platz liegt. Und natürlich könnt ihr darauf wetten, dass sich mindestens ein Kind während des Telefonats den Kopf anschlägt und lauthals weint. Und auch wenn ihr das Zimmer wechselt, folgen euch die Schatten. Ein Absperren des Badezimmers scheint häufig die einzige Lösung, doch schaffen es die Kinder mit ständigen Schnalle-Drücken oder Rufen, euch auch hier die Ruhe zu vermiesen.
Und das Faszinierendste: Sobald man aufgelegt hat, ist man wieder völlig uninteressant und die Kinder wenden sich wieder brav und ruhig ihren Spielsachen zu.
Es gibt sie nicht…
Wenn auf Nachfrage über mögliche Lösungen in diesen Situationen sogar erfahrene Mütter und andere Fachpersonen nur ratlos den Kopf schütteln und die Antwort lautet „Da kannst du nur warten, bis es sich auswächst“, weiß ich wieder, dass es sie eben nicht gibt: die immer funktionierenden Rezepte in der Erziehung! Manchmal nützt einfach nur Geduld und Hoffen in die nächsten Entwicklungsschritte…
PS: Kennt ihr noch andere „Kinder-Magnete“?
Vor ein paar Tagen habe ich mir den Film „Bad Moms“ mit Mila Kunis angesehen. Doch keine Sorge: Es folgt jetzt keine Rezension zu diesem Film, ob er gut oder schlecht war. Ich möchte vielmehr das zentrale Zitat aus dem Film aufgreifen, das von der Hauptfigur wie folgt ausgedrückt wird: „Ich bin es so leid zu versuchen, die perfekte Mutter zu sein… Ich geb’s auf.“
Die steigende Zahl der Ansprüche
Der Film spielt in Hollywood-Manier mit dem heute so weit verbreiteten Anspruch, dass Mütter alles unter einen Hut bringen können – und das Wichtigste: Sie sehen dabei immer gut aus! Mütter kümmern sich um die Kinder, den Haushalt, gehen Arbeiten – sie managen das Familienleben, und zwar mit Links. Sie müssen kreativ sein, nähen können, stricken, malen, kochen, Gartenarbeit leisten und vieles mehr. Es wird erwartet, dass sie sich in der Spielgruppe/im Kindergarten/in der Schule engagieren. Sonst werden sie als Rabenmütter abgestempelt, bei denen die Kinder nicht den adäquaten Stellenwert haben. Am Arbeitsplatz wird erwartet, dass Sondertermine kein Problem sind, denn schließlich wollten sie ja wieder auf den Arbeitsmarkt zurück. Und diese Erwartungen gibt es auf der einen Seite von der Gesellschaft und auf der anderen Seite scheint es so, dass mit der Geburt eines Kindes Mütter diesen Anspruch an sich selber – scheinbar Natur gegeben – mitbekommen. Der Anspruch der Mütter an sich selber ist ebenso, alles perfekt zu machen, allen gerecht zu werden und nur ja keine Schwäche zu zeigen.
Übertragung – Gegenübertragung
Eine große Gefahr neben dem Vergessen des eigenen Wohlbefindens ist jedoch das Übertragen der hohen Ansprüche auf das Umfeld. Neben dem Partner sind es dann ganz schnell die Kinder, die das zu spüren bekommen. Es geht dabei nicht nur um die Leistungen in der Schule, die passen müssen. Es ist dann auch zentral, dass sämtliche Freizeitaktivitäten, zu denen sie natürlich von der Mutter gebracht werden, einen Sinn, einen Nutzen haben.
Was am Ende zählt
Wenn ich diese Zeilen noch einmal lese und nachfühle, was sie in mir bewirken, dann spüre ich nur Stress, nur Druck – keine Freude und vor allem: keine Beziehung. Ich komme auch bei diesem Thema nicht am Kern meiner Grundregel für Erziehung vorbei: Es steht nicht so sehr im Vordergrund, was wir als Eltern alles tun und leisten, sondern wie wir die Beziehung zu unseren Kindern gestalten. Und es ist nicht so zentral, ob der Geburtstagskuchen wirklich exakt wie ein Piratenschiff aussieht (wohl eher ein Eisberg 😉), sondern das Herz und die Liebe zum Kind, die darin stecken.
Und das gemeinsame Aufessen und Feiern übertrumpft die Optik schlussendlich sowieso!
Heute mit einer Prophezeiung! Was meint ihr?
Diesen Satz habe ich gestern im Radio gehört, als ich mal wieder im Stau gestanden bin. Schon seit Wochen hört man Berichte darüber, welche Ostergeschenke „aktuell“ sind. Da ist die Rede vom neuesten Smartphone oder der aktuellen Spielkonsole – vom obligatorischen Fahrrad abgesehen.
Wie groß ist das Nest?
Bei diesen Berichten frage ich mich: Wo sind die guten alten Osternester hin, in denen ein Schokoladehase, ein paar Schokoladeeier und eine kleine Aufmerksamkeit wie ein Buch, ein Malkasten oder ein kleines Spielzeugauto zu finden waren? Natürlich zunächst gut versteckt von den Eltern in Winkeln von Haus und Garten, die man zuvor gar nicht vermutet hat 😊!
Der Geschenke-Druck
Dieser zunehmende Druck hinsichtlich der Geschenke unabhängig vom Anlass ist in zweierlei Hinsicht kritisch zu betrachten:
Auf der einen Seite die Kinder, die immer weniger lernen, kleine Dinge wertzuschätzen. Die gleichzeitig immer mehr unter Druck geraten, die neuesten Dinge vom Markt zu besitzen. Sie dürfen sich fast gar nicht mehr, einfach „nur“ über eine Spielfigur oder ein Spielzeugauto freuen.
Auf der anderen Seite die Eltern, die ihrerseits sowohl finanziell als auch von der Einstellung her immer mehr Druck erleben. Denn wie in so vielen Bereichen des Elterndaseins braucht es auch hier Energie, sich hinzustellen und zu sagen, dass in der eigenen Familie nicht so sehr die Geschenke an Ostern im Vordergrund stehen, sondern der eigentliche, religiöse Anlass von Ostern, so wie einfach das Zusammensein der Familie.
Frage der Dimension
In einer Zeit, in der Familien im Alltag wenig Zeit füreinander haben, oft vieles im Organisieren verloren geht, sollten doch eigentlich genau diese Feiertage genutzt werden, um zur Ruhe zu kommen und sich gegenseitig Zeit zu schenken.
Versteht mich nicht falsch: Auch ich freue mich auf einen Schokohasen und auf die leuchtenden Augen unserer Kinder, wenn sie ihr Nest entdecken. Doch es bleibt beim Schenken immer eine Frage der Dimension.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderschönes Osterfest im Kreise eurer Lieben!