Bei Erziehung treffen verschiedene Persönlichkeiten aufeinander: desjenigen, der Erziehung ausübt, und desjenigen, der Erziehung erlebt. Und diese Personen verändern sich auch von Familie zu Familie, von Situation zu Situation. Alle haben unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche Einstellungen und Vorstellungen. Und genau diese Punkte sind es immer wieder, die es so schwierig machen, allgemein gültige Rezepte für Erziehung zu geben.
Euch wird es sicher auch manchmal so gehen: Ihr befindet euch mit euren Kindern in einer Situation und denkt: „Ich schau mal im Internet oder in meinem schlauen Buch nach. Da wird wohl etwas darüber drinstehen, was ich tun muss.“ Doch eine Eins-zu-Eins-Antwort finden wir nicht. Immer müssen wir das Gelesene und Gehörte ein wenig anpassen.
Für mich haben sich in den letzten Jahren immer mehr drei Punkte herauskristallisiert, wie Erziehung gelingen kann.
- Zu-sehen
- Zu-hören
- Zu-reden
Alle diese drei Punkte betonen einen wichtigen Punkt in der Erziehung: Nehmen wir unsere Kinder wahr und ernst! Nehmen wir uns Zeit für eine Auseinandersetzung mit ihnen!
1. Zu-sehen
In der Beziehung mit unseren Kindern ist es wie in jeder menschlichen Beziehung: Das Gegenüber möchte gesehen und ernst genommen werden. Sie sind eigenständige Persönlichkeiten, mit einer eigenen Meinung und einem eigenen Willen. Eltern, die mehrere Kinder haben, wissen, wie unterschiedlich sie sein können, und wie unterschiedlich auch ihre Bedürfnisse sind. Eben in dieser Verschiedenheit muss jedes Kind wahrgenommen werden.
2. Zu-hören
Kindern zuhören, wenn sie etwas erzählen, sich die Zeit nehmen, sich wirklich mit ihnen auseinanderzusetzen. Wenn wir uns als Eltern manchmal beobachten, dann erkennen wir, dass wir oft nur mit halbem Ohr bei unseren Kindern sind. Wir reagieren zwar, aber so wirklich haben wir nicht gehört, was sie gesagt haben. Kinder lernen, dass sie zuhören sollen und dass sie warten müssen, bis andere ihr Gespräch beendet haben. Den gleichen Respekt sollten sie selber auch erleben.
3. Zu-reden
Es geht dabei nicht nur darum, sich mit den Kindern zu unterhalten. Zentral ist, wirklich mit ihnen zu reden. Wenn Erwachsene sich darauf einlassen, Kinder als kompetente Gesprächspartner wahrzunehmen, entstehen sehr spannende und informative Gespräche. Man lernt das Kind erst wirklich kennen. Und das Kind wiederum erlebt, dass seine Meinungen und Aussagen einen Wert erhalten.
Diese drei Punkte stellen für mich das Basisprodukt eines jeden Erziehungsrezeptes dar.
Sie sind wie das Salz, das in jedes Essen gehört. Wenn es fehlt, dann geht der Geschmack nicht wirklich auf. Und dann spielt es keine Rolle, welche anderen, durchaus wertvollen Zutaten man verwendet: Dem Gericht wird immer etwas fehlen.
Sehr gut zusammen gefasst. Ich stimme total zu.
Lg Betina
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